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Geschichte der E-Zigarette

Bereits im Jahre 1963 entwickelte der US-Amerikaner Herbert A. Gilbert die erste funktionsfähige E-Zigarette. Obwohl er das Gerät patentieren und Prototypen herstellen ließ, ging seine Erfindung nie in Massenproduktion.

Im Laufe der nächsten Jahrzehnte versuchten sich noch einige andere Erfinder und Firmen erfolglos an dem Projekt E-Zigarette. Die Möglichkeit zur Schadensreduzierung von rauch- und tabakfreien Nikotinprodukten blieb weitgehend ungenutzt und von der Öffentlichkeit unbeachtet.

Hon-Lik

2001 läutete der chinesische Pharmazeut Hon Lik die Geburtsstunde der modernen E-Zigarette ein. Nachdem sein Vater an Lungenkrebs verstorben war, versuchte er vergeblich das Rauchen aufzugeben und suchte schließlich nach einer Alternative zur Tabakzigarette. Die von ihm erfundene E-Zigarette wurde 2004 zur Marktreife gebracht und schon ab 2005 weltweit exportiert.

Mit wachsendem Erfolg dieser revolutionären Technologie stiegen mehr und mehr Firmen in die Herstellung von E-Zigaretten ein, was in Kombination mit dem lachsen chinesischen Patentschutz zu einer wahren Innovationsflut führte.

Schnell wurde das ursprünglich auf Ultraschall (Piezoeffekt) basierende Prinzip zur Dampferzeugung durch die bis heute üblichen Heizspiralen ersetzt. Die britischen Unternehmer Tariq und Umer Scheikh erfanden 2006 den Cartomizer, der erstmals das Heizelement in einen, mit Watte gefüllten Liquid-Tank integrierte. Der nächste Evolutionsschritt folgte 2009, als mit der Entwicklung des Clearomizers auf die Watte im Liquid-Tank verzichtet wurde. Der Liquidbehälter war nun durchsichtig, sodass der Liquidstand jederzeit gut abzulesen war und das E-Liquid wurde mittels eines Dochtes zur Heizspirale geführt.

Mit der 2008 erschienen Joye 510 und der legendären eGo-T von 2010 revolutionierte der Hersteller Joyetech den Markt. Im Gegensatz zu den früheren Cigalikes ahmten diese Modelle optisch keine Tabakzigaretten nach. Die leistungsstärkeren Akkus verfügten über einen Feuertaster und ihre Popularität sorgte für eine quasi-Standardisierung des 510er Gewindes.

Fälschlicherweise hatte die Tabakindustrie E-Zigaretten als flüchtigen Trend eingeordnet. Um einen „Kodak-Moment“ zu vermeiden, stiegen die großen Tabakkonzerne ab 2012 in den E-Zigarettenmarkt ein.

Während bisher größtenteils Glasfaserdochte verwendet wurden, setzte sich Baumwolle als Dochtmaterial durch. Durch die Einführung von wechselbaren Verdampferköpfen sanken die Kosten für Verschleißteile drastisch und die Entwicklung von Akkus mit einstellbarer Leistung erlaubte es Konsumenten zunehmend, E-Zigaretten an individuelle Bedürfnisse anzupassen.

Der Atlantis Verdampfer aus dem Hause Aspire markierte 2014 einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der E-Zigaretten. Die Verdampferköpfe mit einem Widerstand von unter einem Ohm (Sub Ohm) steigerten die Dampfentwicklung erheblich. Es entstand neben der gewohnten indirekten Inhalation des Dampfes (MTL) eine zweite, direkt inhalierende Zugtechnik (DL).

Selbstwickelverdampfer wurden zunehmend massentauglicher und einfacher zu händeln, sodass das Dampfen für viele Konsumenten ein vollwertiges Hobby wurde.

Seit 2014 sind E-Zigaretten in der EU-Tabakrichtlinie erfasst und seit der Umsetzung der TPD2 in nationales Recht, streng reguliert.